Gewölbe

Bis zur Einführung der Stahblbetondecken waren Gewölbe die einzige Möglichkeit Räume massiv zu überdecken. Sie wurden meist im Kellerbereich, bei Stallungen aber auch bei Kirchen und Hallen verwendet. Gegenüber Holzbalkendecken sind sie nicht feuchtigkeitsempfindlich, benötigen aber eine größere Konstruktionshöhe und massive Widerlager.

Statisch wirken Gewölbe wie Mauerwerksbögen, die breiter sind, aber nur das Deckengewicht tragen müssen.

Gewölbeformen

3D-Modell	Zeichnung	Beschreibung
		Das Tonnengewölbe besteht geometrisch wie der Rundbogen aus einem Halbkreis. Damit benötigen Tonnengewölbe eine große Höhe. Der Gewölbeschub ist im Vergleich zum Kappengewölbe geringer. Tonnengewölbe bestehen aus seitlichen Wangen und den oberen Endstücken, den Kappen. Eine stirnseitige Abschlusswand heißt Schildwand.
		Das Kappengewölbe entspricht von der Form dem Segmentbogen. Durch die geringe Stichhöhe ist Gewölbeschub wesentlich größer. Kappengewölbe mit verschiedenen Längsverbänden:
		Kappengewölbe wurden auch häufig als preussische Kappen zwischen Stahlträgern ausgeführt. Dabei tragen Stahlträger (H oder Toppel-T-Träger) in einem Abstand von ca. 1m flache Kappen.
		Das Spitzgewölbe entspricht dem Spitzbogen und kann normal, gedrückt oder überhöht ausgeführt werden. Diese Gewölbeform wurde in der Gotik und Neugotik häufig verwendet. Sitzgewölbe findet man auch sich gegenseitig kreuzend als Kreuzrippengewölbe, Stern- und Netzgewölbe . Wegen der sehr großen Konstruktionshöhe werden sie heute kaum mehr verwendet.
		Das Kreuzgewölbe besteht aus zwei sich unter 90° kreuzenden Tonnengewölben. Dadurch liegt das Kreuzgewölbe nur auf 4 Eckpfeilern auf und es besteht aus 4 Kappen.
		Das Klostergewölbe wird ebenfalls aus 2 sich kreuzende Tonnengewölbe gebildet. Es hat allerdings 4 Wangen und damit umlaufende Auflagerwände. Man könnte das Klostergewölbe auch als vierseitiges Kuppelgewölbe bezeichnen.

Weitere Gewölbeformen sind das Muldengewölbe, das Spiegelgewölbe und die verschiedenen Arten der Kuppelgewölbe

Materialien für Gewölbe

Als Baumaterial können nur druckfeste, einigermaßen lagerhafte Natursteine, Beton- und Ziegelsteine verwendet werden. Man könnte ein Gewölbe aber auch betonieren.

Scheingewölbe

Scheingewölbe haben keine tragende Funktion. Sie sind mehr oder weniger abgehängte Decken, die eine bestimmte Gewölbeform zeigen.
Sie können aus einem Grundgerüst (Holz oder Bewehrungsstahl), Putzträger und aus Putz bestehen

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Scheingewölbe können aber auch aus biegsamen Gipsplatten mit einer entsprechenden Unterkonstruktion (Beispiel) gefertigt werden.