Sparrenverbindungen

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Die Sparrenkerbe (Kerve, Ferserl)
Sie ist die häufigste Verbindung bei Dachstühlen. Dabei verbindet die Sparrenkerbe die in der Dachneigung liegenden Sparren mit den meist waagrecht liegenden Pfetten.
Bei Pfettendächern muss die Sparrenkerbe neben den Vertikal- und Horizontallasten noch Aufgaben bei der Queraussteifung der Dachstühle übernehmen.
Bei Sparrendächern entstehen aus der Dreieckskonstruktion Sparren - Sparren - Decke erhebliche Druckkräfte in der Sparrenlängsrichtung. Deshalb darf dabei die einfache Sparrenkerbe ohne Zusatzmaßnahmen nicht ausgeführt werden.
Bei kleineren Spannweiten kann das Wiener Kastl verwendet werden.

Die Verbindung beim First
Bei einer Firstpfette wird der Sparren entlang dem Senkelriss abgeschnitten. Dabei sollte zwischen den Sparren etwas Luft bleiben (damit die Sparren auf der Firstpfette satt aufliegen).
Ohne Firstpfette wird der Scherzapfen oder auch ein einfaches Blatt verwendet.

Alternative zur Sparrenkerbe Aufgenagelte Bretter bzw. Pfostenstücke die der Dachneigung entsprechend geschnitten werden müssen.

Gesichert wurden die Sparren durch entsprechende Sparrennägel. In Sonderfällen, bei besonderen Beanspruchungen werden auch Stahlwinkel verwendet.

Einteilung

PDF-Angabeblätter Regelkerve, Wiener Kastl
  Normale
Sparren-
kerbe
Zu den Zeichnungen Diese Sparrenkerben werden bei allen Pfettendächern angewendet. Die Kerbentiefe beträgt 1/3 bis 1/6 der Sparrenhöhe. Im Alpenbereich wird bei normalen Vordächern 1/6 verwendet, da sonst der Sparren zu stark geschwächt wird.
Zum Ausarbeiten der Kerben eignet sich besonders die Kreissäge oder spezielle Kerbenfräsen. Dabei werden gleich mehrere Sparren gemeinsam bearbeitet.
Das lotrechte Obholz ist für die Zimmerer eine wichtige Größe, denn als Basisfläche dient die plane Dachfläche.
Hinter den Namen
der Verbindungen
verbergen sich die VRML-3D-Modelle.
Um diese Modelle zu sehen benötigen Sie ein
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Hier kommen Sie zu den dazugehörigen Zeichnungen.
Eine Übersicht, eine Angabe- und eine fertige Zeichnung.
 
Wiener Kastl Zu den Zeichnungen Das Wiener Kastl (In Salzburg auch Gaissfuß genannt) bietet eine bessere Verbindung als die Sparrenkerbe. Längskräfte im Sparren bewirken kein Herausrutschen, sondern werden senkrecht zur Pfettenfaser (=Schwachstelle) übertragen.
Nachteil: Nicht nur der Sparren sondern auch die Mauerbank (Fußpfette) muss bearbeitet werden.
Wegen des hohen Arbeitsaufwandes wird das Wiener Kastl nur mehr selten ausgeführt.
Als Vereinfachung könnte die Pfette durchgehend ausgenommen werden.

Erklärung: Wie kann ich die Animation bei den wrl-Dateien stoppen?

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