Das Sitzrecht |
Blockwand | Schwindrisse | Fugenausbildung | Wandaufbau | wrl-Zimmerer |
Holz arbeitet nicht nur tangential sondern auch radial, in Richtung der
Markstrahlen (bis zu 8%). Daraus ergibt sich bei einer Feuchtigkeitszu- oder abnahme eine entsprechende Größenänderung. Besonders zu berücksichtigen ist die sich ergebende Höhenänderung des Blockes. Gerade bei gleichzeitiger Verwendung von stehenden Hölzern (Säulen, Tür- und Fensterrahmen, Lattung für eine zusätzliche Innenschale, ... ) ist das zu berücksichtigen. Die gleichen Problempunkte ergeben sich bei Anschlüssen an Kamine und Mauerwerk
(Beispiel).
Eine Blockwand muss sich setzen können, sie wird niedriger - Sitzrecht. |
|
Das bedeutet, immer dann wenn stehende Hölzer verwendet werden, muss
dieses Sitzrecht eingeplant werden. Solche Hölzer benötigen an der
Oberseite Luft.
Sonst übernehmen die stehenden Hölzer die Lasten und Blockwandfugen beginnen
sich zu öffnen.
Die Größe der einzuplanenden Luft richtet sich nach der Länge des stehenden Holzes und nach den zu erwartenden Schwindmaßen. Als Daumenwert sollten je Meter Höhe ca. 1,5 bis 2cm vorgesehen werden.
Das Holz sollte entsprechend trocken (mindestens lufttrocken = ca. 15% Feuchtigkeit) und eventuell eingepackt geliefert werden und danach rasch aufgestellt werden. Liegt das Holz längere Zeit auf der Baustelle, so nimmt es besonders bei feuchter Witterung wieder Wasser auf, es quillt. |
Nach dem Zusammenbau können die Wände mittels
Spannschrauben zusammengezogen werden. Diese Gewindestangen erschweren dem
Holz sich wieder auszudehnen und verleihen den Wänden zusätzliche
Stabilität. Je nach Setzungsverhalten sollten diese Schrauben nach einiger Zeit nochmals nachgezogen, nachgespannt werden. Alternativ dazu werden auch Hartholzstäbe verwendet. Diese werden lotrecht durch die Blockelemente getrieben. Sie verringern das Arbeiten und verteilen mögliche Risse gleichmäßiger. |
Natürlich hat die verwendete Holzqualität einen erheblichen Einfluss auf das Schwindverhalten. Einige zugehörige Schlagworte: Holzart, Abstand der Jahresringe = langsam oder schnell gewachsenes Holz, Schlägerungszeitpunkt, .... |
Beim nebenstehenden Bild sehen Sie eine
mögliche Ausbildung eines Fensters. Oberhalb des Fensterstockes ist noch genügend Luft damit die Blockwand nachsitzen kann. Auch der seitliche Anschluss, hier mit einer T-Leiste, muss beweglich sein. Die Rutschlatten, als Träger für die Innenschalung, dürfen ebenfalls nur in einem Punkt fixiert werden. Bildquelle: Prospektmaterial Fa. Lienbacher http://www.kuchler-blockhaus.com Weitere zugehörige Fotos finden Sie bei den Naturstammhäusern. |
Blockwand | Schwindrisse | Fugenausbildung | Wandaufbau | wrl-Zimmerer |