Lärm kann krank machen. Ab einem Schallpegel von 85 dB (Lautstärke) ist ein Gehörschutz vorgeschrieben. Nicht nur die Ohren können nachhaltig geschädigt werden. Ein unangenehmer Dauerschall vergrößert das Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen.

In Österreich gibt es eigene Lärmkarten, die die Lärmbelastung anzeigen.

Was ist Schall?
Schallwelle Schall das ist eine mechanische Schwingungen.
Die Amplitude, der Wellenausschlag ergibt die Lautstärke und wird in dB (Dezibel) gemessen.
Die Frequenz oder Wellenlänge ergibt die Tonhöhe. Sie wird in Hertz (Hz = Schwingungen pro Sekunde) angegeben.
Hörfrequenz
Schallarten im Baubereich
Luftschall Körperschall Trittschall
Darunter versteht man den Schall, der sich in der Luft ausbreitet. Luftschall entsteht beim Sprechen, durch Musik und durch bewegte Gegenstände. Letztlich sind das auch die Schallwellen, die wir wieder hören. Darunter versteht man den Schall, der in einem Körper weitergeleitet wird. Dazu muss der Körper zuerst einmal in Schwingung versetzt werden. Das kann durch einen anderen Körper oder durch Luft geschehen. Der Trittschall ist ein besonderer Körperschall der durch das Gehen auf dem Fußboden ausgelöst wird. Er breitet sich über den Fußbodenaufbau auf Decken und Wände aus.
Die Schallmessung
Grundriss

Die Qualität der Schalldämmung innerhalb eines Hauses wird über die Schallpegeldifferenz zwischen Senderaum und Messraum ermittelt.

Beim Trittschall kommt ein genormtes Hammerwerk zum Einsatz. Auch dabei gibt es eine Flankenübertragung der Schallwellen. Die Schallwellen verbreiten sich nicht nur auf direktem Weg durch die Decke, sondern auch über die angrenzenden Wände oder Haustechnikinstallationen.

Schnitt

Entsprechende Schalldämmwerte sind für einzelne Bauteile vorgeschrieben. So ist z. B. zwischen Aufenthaltsräumen und Treppenhäusern, Aufzügen und anderen Wohnungen eine Schallpegeldifferenz von mindestens 55 dB zu erreichen. Ist eine Türe dazwischen, so genügen 50 dB.

Konzepte um eine gute Schalldämmung zu erreichen:
Schwere massige Bauteile sind schwerer in Schwingung zu versetzen und bieten damit eine bessere Schalldämmung.
Beispiele: homogene Beton und Ziegelwände, schwere Türen, dicke Stahlbetondecken ohne Hohlräume. Achtung: sind schwere Bauteile aber einmal in Schwingung versetzt, so leiten sie den Schall sehr gut (z. B. Schlagbohrmaschine beim Stahlbeton).
Bauteile die allseitig getrennt und elastisch gelagert sind geben den Körperschall nicht weiter. Beispiele: schwimmender Estrich, getrennte Treppenhausbereiche, Maschinenfundamente, Dehnfuge zwischen Reihenhäusern, Fehltramdecke, .....
Weiche, federnde Oberflächen schlucken Schallwellen und verbessern so die Raumakustik - weniger Nachhall. Beispiele: weiche Bodenbeläge mindern den Trittschall. Möbel, Vorhänge und Schallschutzdecken schlucken Luftschall und verbessern die Verständlichkeit der Sprache.
Bauteile mit unterschiedlichen Steifigkeiten dämmen verschiedene Frequenzen. Beispiele: Vorsatzschalen, Fenster mit unterschiedlichen Glasstärken, ......
Häufige Problempunkte:
Schallbrücken: darunter versteht man Schwachstellen über die sich der Schall fast ungehindert durch Bauteile fortpflanzt.
Einige möglich Beispiele solcher Schallbrücken:
Schlecht schließende Türen mit einem Luftspalt.
Zeichnung
Schlecht oder ungedämmte Verbindungsschächte.
Zeichnung
Hohlstellen, nicht ausgefüllte Teile einer Wand oder mangelnde Fugenausmörtelung, Rollladenkästen oder Wandaussparungen.
Zeichnung
Fehlerhafte Ausführungen bei Trennungen von schwimmenden Estrichen oder Treppen.
Zeichnung
Folgerung
Die teuersten und aufwendigsten Schalldämmmaßnahmen nutzen wenig, wenn die Ausführung mangelhaft ist! Nur eine kraftschlüssige Kontaktstelle macht die Wirksamkeit eines schwimmenden Estrichs zunichte.
Die Schalldämmwerte lassen sich zwar einfach messen, die Fehlersuche ist aber recht schwierig und eine nachträgliche Sanierung ist sehr kostspielig. Deshalb: bei der Arbeit mitdenken!

Was sollte ich beantworten können?