Grundlegendes
Bewehrungsstahl muss hohe Zug- und Druckkräfte aufnehmen. Wird gebogener Stahl eingebaut, so müssen diese Kräfte umgelenkt und auf den Beton übertragen werden. Dabei sollten keine Spannungsspitzen entstehen, - die Bewehrung darf sich nicht einschnüren. |
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Das Knicken der Bewehrung über scharfe Kanten würde auch den Stahl schwächen und möglicherweise zu Rissen an der Stabaußenseite führen.
Um Bewehrungsstahl fachgerecht zu biegen, müssen deshalb bestimmte Grundsätze eingehalten werden. |
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Der Mindestbiegerollendurchmesser D
Er ist abhängig vom Stabdurchmesser ds, von der Beanspruchung und der Betondeckung.
Bügel |
Endhaken, Winkelhaken, Schlaufen |
Schlingen |
Aufbiegungen |
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D ≥ 4ds bis ds = 16mm
D ≥ 7ds über ds = 16mm |
D ≥ 4ds bis ds = 16mm
D ≥ 7ds über ds = 16mm |
D ≥ 10ds |
D ≥ 20ds |
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Aus statischen Gründen kann der Biegerollendurchmesser (Biegedorndurchmesser) auch größer angegeben werden.
Der Biegeablauf
Der Bewehrungsstahl ist zerrungs- und ruckfrei zu biegen. Dabei sollte der Biegevorgang nicht unterbrochen werden.
Häufig erfolgt das in Spetialfirmen, die einen Großteil der Bewehrung maschinell mit Biegeautomaten biegt.
Zugehörige Bilder
Das Rückbiegen von Bewehrung
Das Rückbiegen (Zurückbiegen) von Stahleinlagen ist für ds über 12mm nicht erlaubt. Bis 12mm Stabdurchmesser darf höchstens um 90° zurückgebogen werden. Diese Stäbe dürfen dann nur mehr zu 80% ausgenützt werden. Das bedeutet, dass ein engerer Verlegeabstand oder stärkere Durchmesser verwendet werden müssen.
Als Zubehör werden vorgefertigte, ein- oder zweireihige Bewehrungsanschlussleisten angeboten.
Mehrfaches Hin- und Herbiegen ist verboten.