Moderne Gebäude kommen bereits ohne Heizung bei der Brennstoff verbrandt wird aus. Trotzdem möchten viele Bauherrn aus Gründen der Behaglichkeit, oder um für Notfälle gerüstet zu sein, einen Rauchfang.
Die Aufgabe eines Rauchfanges ist schädliche (Rauch)Gase ab zu leiten. Je nach Art der Gase spricht man von:
einem Rauchfang (feste und flüssige Brennstoffe),
einem Gasfang (Gasförmige Brennstoffe)
oder einem Luftfang (Lüftung).
Deshalb gibt es auch unterschiedliche Anforderungen an Kamine.
Traditionelle Rauchfänge funktionieren über die Schwerkraft. Dabei macht man sich zu nutze, dass heiße Luft leichter ist und deshalb aufsteigt - der Kamin zieht.
Mögliche Gründe dass ein Kamin schlecht zieht:
Es ist Außen sehr warm, die Luft steht im Rauchfang.
Den Rauchgasen wurde sehr viel Wärme entzogen und oder sie kühlen im Rauchfang zu rasch ab.
Der Kamin hat nicht den richtigen Querschnitt, die Fanghöhe ist zu niedrig, zu hoch, . . .
Der Kaminkopf hat für die herrschende Windrichtung eine falsche Lage und oder ist zu sehr abgedeckt.
Einige Anforderungen an Rauchfänge:
Sie müssen aus nicht brennbaren Baustoffen bestehen und eine Temperatur von 1000°C aushalten können.
Sie müssen betriebsdicht sein und den chemischen Anforderungen der Rauchgase entsprechen.
Sie müssen einen ausreichenden, strömungsgünstigen und gleichbleibenden Querschnitt aufweisen.
Bei Brennwertgeräte müssen die Wandungen dem Kondensat widerstehen können.
Rauchfänge dürfen nicht belastet werden und es dürfen auch keine Schlitze und Aussparungen gemacht werden.
Die rechtlichen Bestimmungen findet man in der jeweiligen
Landesgesetzgebung bzw. in der
OIB-Richtlinie 3.
Übung Fachbegriffe: Buchstabenchaos Kamin
Arten von Rauchfängen
Der aus Ziegel gemauerte Kamin |
als freistehender Kamin |
oder in eine tragende Wand eingebungen |
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Mit Ziegeln gemauerte Kamine werden kaum mehr verwendet. Der Arbeitsaufwand ist sehr hoch und solche Kamine sind ohne zusätzliches Innenrohr nur für bestimmte Feuerstätten möglich.
Es dürfen nur speziell zugelassene Ziegel (NF-Vollziegel, . . .) verwendet werden. Alle Fugen müssen vollfugig vermörtelt werden und die Innenseite muss glatt verfugt werden. Als Verbandsregelt gilt dass möglichst wenige Fugen in den Zug zeigen sollten. Siehe auch Kaminverbände.
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Kamine aus Formsteinen |
der einschalige Kamin |
mehrschalige Kaminsysteme |
Diese einfachen, preisgünstigen Formsteinkamine werden hauptsächlich als Notkamine verwendet. Sie sind nur beschränkt für die tägliche Nutzung geeignet. |
Ein Rohr aus Keramik (ist auch als Gasfang verwendbar)oder Schamott ist umhüllt von Wärmedämmung in einem Mantelstein. Zusätzlich können auch Zuluftöffnungen enthalten sein. |
Formsteinkamine gibt es zum Zusammensetzen in Einzelteilen oder auch schon als geschoßhohe Elemente, die nur mehr eingesetzt werden.
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Edelstahlkamine |
Manche Edelstahlkamine werden als Gestaltungselement an der Außenseite von Gebäuden geführt. In einer Hülle aus Edelstahl ist in einer Dämmungsschicht ein Innenrohr (Keramik oder Edelstahl) eingebettet.
Edelstahlinnenrohre werden auch gerne bei der Sanierung von bestehenden Rauchfängen verwendet. Sie sind allerdings nicht für alle Brennstoffe zugelassen und geeignet. |